Sieg

Sieg

Von Thekla Skorra

Ich rang. And mit mir rang das Glück.
Und mit mir rang die Seligkeit.
Und jede Waffe brach zu Stück,
Und jeder Sieg war Herzeleid.

Und als es endlich doch, das purpurwarme
Am Boden lag, das wundgestoß’ne Glück,
Da rang ich sehnsuchtsvoll die Arme
Nach seinem goldnen Schein zurück.

Ich Tor, mir hielt den Blick ja schon umfangen
Die graue Frau mit welkem Angesicht.
Da bin ich stöhnend heimgegangen.
Und die mich führte – war die Pflicht.

Vobachs Frauen- und Moden-Zeitung, 1909/10, Heft 17, S. 1. Online