Zeittafel

1862 | 1864 | 1872 | 1874 | 1875

1890 | 1894 | 1896 | 1897 | 1899

1900 | 1901 | 1902 | 1903 | 1904 | 1905 | 1906

1910 | 1914 | 1917 | 1918

1920 | 1922 | 1923 | 1924 | 1925

1933

 

1862

28. Dezember, Morris Rosenfeld kommt in Boksze bei Suwałki (Russisches Kaiserreich) als ältester Sohn eines Drechslermeisters zur Welt.

1864

19. Oktober, Ferdinand Rahlwes kommt in Mettlach/Saar zur Welt.

8. Dezember, Fidus (eigentlich Hugo Höppener) kommt in Lübeck zur Welt. Sein Vater ist Konditor, seine Mutter die Tochter eines Handschuhmachers.

1872

8. April, Iwan Bloch kommt in Delmenhorst zur Welt.

1874

20. März, Börries Freiherr von Münchhausen kommt zur Welt.

23. Mai, Moses Ephraim Lilien kommt in Drohobycz (Drohobytsch) in Galizien (heute in der Ukraine) als ältester Sohn eines Drechslermeisters zur Welt.

1875

11. September, Berthold Feiwel kommt in Pohrlitz in Mähren zur Welt.

1890

Lilien studiert zwei Jahre an der Akademie der bildenden Künste in Krakau beim polnischen Historienmaler Jan Matjeko.

1892

Lilien gewinnt einen Wettbewerb zur Gestaltung einer Ehrenbürgerurkunde der Stadt Drohobycz.

1894

Lilien zieht nach München um.

Fidus unternimmt seine erste Norwegenfahrt.

1896

Lilien gewinnt einen Fotografiepreis der Zeitschrift Jugend.

Thedor Herzls Schrift Der Judenstaat erscheint.

1897

Die Zeitschrift Jugend in München veröffentlicht Illustrationen von Lilien.

Das Lieder Buch von Morris Rosenfeld erscheint in New York.

29. bis 31. August, erster Zionisten-Kongress in Basel.

1899

Lilien zieht nach Berlin um. Anschluss an die Künstlergruppe Die Kommenden, der unter anderen Stefan Zweig, Börries Freiherr von Münchhausen und Dolorosa angehören.

1900

Juda erscheint. Es gilt als das erste moderne Kunstbuch, das sich mit jüdischem Inhalt an die allgemeine Öffentlichkeit wendet, und als das erste Kunstwerk der jüdischen Renaissance.

13. bis 16. August, Morris Rosenfeld ist Delegierter am Vierten Zionistischen Kongress in London.

1901

Styx von Else Lasker-Schüler mit der künstlerischen Ausstattung von Fidus erscheint.

Bertold Feiwel übernimmt in Wien die Redaktion des zionistischen Zentralorgans Die Welt.

Die demokratisch-zionistische Fraktion formiert sich.

Ab Januar erscheint die Zeitschrift Ost und West.

Ende 1901 wird der Jüdische Verlag von Martin Buber, Chaim Weizmann, Ephraim Moses Lilien, Feiwel und Davis Trietsch gegründet.

26. bis 31. Dezember, Fünfter Zionistenkongress in Basel. Zu diesem Anlass gestaltet Lilien ein Gedenkblatt. In seinem Referat über jüdische Kunst regt Martin Buber die Schaffung eines eigenen jüdischen Kunstverlags an.

1902

Morris Rosenfelds Lieder des Ghetto, autorisierte Übertragung aus dem Jüdischen von Berthold Feiwel mit Zeichnungen von E. M. Lilien erscheint.

Dolorosas Gedichsammlung Confirmo te chrysmate mit dem Einband von Lilien erscheint.

Die Monografie Fidus von Wilhelm Spohr erscheint.

Russlandreise mit Maxim Gorki.

Januar, im Jüdischen Verlag erscheint die erste Ausgabe der Zeitschrift Palästina mit dem Titelkopf von E. M. Lilien.

1903

Die Judenmassacres in Kischinew, herausgegeben von Berthold Freiwel unter dem Namen Told, erschien 1903 im Jüdischen Verlag. Das Buch enthält ein Gedenkblatt von Lilien, das im Zusammenhang mit seiner Russlandreise entstanden ist.

Occultismus und Liebe von Emile Laurent und Paul Nagour mit dem Einband von Lilien erscheint.

Der Roman Fräulein Don Juan von Dolorosa erscheint im M. Lilienthal.

Die Monografie E. M. Lilien, Sein Werk. Mit einer Einleitung von Stefan Zweig erscheint.

Der Band Juedische Künstler, herausgegeben von Martin Buber mit dem Beitrag “E. M. Lilien” von Alfred Gold erscheint im Jüdischen Verlag.

23. bis 28. August, Lilien nimmt als Delegierter am sechsten Zionisten-Kongress in Basel teil.

Fidus reist im Herbst mit seiner Frau und den zwei Kindern nach Amden, um für die religiöse Kolonie von Josua Klein tätig zu sein.

1904

Gesänge von Gabriele d’Annunzio mit Illustrationen von Lilien erscheint.

Sexuelle Verirrungen. Sadismus und Masochismus von Emile Laurent in der Übersetzung von Dolorosa erscheint.

Die erste Auflage der Germanen-Bibel von Wilhelm Schwaner erscheint1.

Fidus verlässt Anfang Jahr Amden und hält sich mit seiner Familie in Zürich auf.

Juni Fidus, seine Frau Elsa, Gertrud Prellwitz und Elsbet Lehmann-Hohenberg machen einen Ausflug auf die Rigi am Vierwaldstättersee. Das Erlebnis des Sonnenaufgangs soll sein bekanntestes Werk Lichtgebet wesentlich geprägt haben.

3. Juli, Theodor Herzl stirbt.

November, ein von Lilien, Boris Schatz, Otto Warburg, Franz Oppenheimer und Hirsch Hildesheimer unterzeichneter Aufruf zur Gründung einer Kunstgewerbeschule in Jerusalem wird veröffentlicht.

1905

Lilien und Helene Magnus aus Braunschweig heiraten.

27. Juli bis 2. August, am siebten Zionisten-Kongress on Basel wird die Finanzierung der Kunstgewerbeschule Bezalel in Jerusalem beschlossen.

1906

Lilien unternimmt seine erste Palästinareise mit dem Bildhauer Boris Schatz, dem designierten Direktor von Bezalel. Aufenthalt in Jerusalem als Lehrer und Assiszenz von Schatz.

Lilien heiratet in Berlin die Grafikerin Helene Magnus.

Fidus reist zusammen mit Maria Lucke und Heta von Hackewitz nach Zürich, wo sie bei Fina Zacharias wohnen. In Zürich beteiligt er sich an der Gründung der Zeitschrift [[Polis]].

28. bis 30. Juli, in einer Plakatausstellung des Zeichner-Vereins Zürich im Helmhaus werden neben Plakaten auch Zeichnungen von Fidus gezeigt.

1907

Lilien erhält vom Westermann Verlag den Auftrag zur künstlerischen Gesamtausstattung einer auf 10 Bände angelegten Ausgabe der Heiligen Schrift mit dem Titel “Bücher der Bibel”. Von 1908 bis 1912 erscheinen drei der zehn geplanten Einzelbände.

Mai, Fidus, Maria Lucke und Heta von Hackewitz machen einen Abstecher auf den Monte Verità bei Ascona. In Zürich arbeitet er an seinen bis dahin grössten Bildern, einer Vergrösserung des Giordano Bruno, Seeleneinzelhaft, Morgenwunder und Wintertraum.

16. Dezember, der Sohn Otto kommt in Berlin zur Welt.

1908

Der erste Band der Bücher der Bibel mit Illustrationen von E. M. Lilien erscheint.

Morris Rosenfeld besucht Europa:

29. Juli, Karlsbad.
21. Oktober, Wien.
22. November, Iglau.

1909

Ausstellung in der Hellersche Buchhandlung in Wien.

1910

E. M. Lilien unternimmt seine zweit Paläszinareise.

Ausstellung im Buchgewerbehaus in Leipzig.

April, Ausstellung der Originalzeichnungen zu Die Bücher der Bibel im Kunstgewerbehaus Hulbe in Hamburg.2

1911

20. März, Liliens Tochter Hanna kommt zur Welt.

1914

10. Februar Lichtbildervortrag in Czernowitz.

1917

Vierte und letzte Palästinareise E. M. Liliens im Auftrag des Kriegspressequrtiers. Auf dieser Reise ist er auch für die Filmproduktionen zuständig.

1918

Mai, E. M. Lilien hat beim Besuch des österreichischen Kaiserpaares in Konstantinopel den Oberbefehl über die Fotografen und Kameraleute.

Kurz vor Kriegsende kehrt Lilien nach Wien zurück. Nach Beendigung des Krieges optiert er für die deutsch-österreichische Staatsbürgerschaft. Rückkehr nach Berlin.

11. Dezember, Protestversammlung in Bern gegen die Progrome in Polen mit Bethold Feiwel (vgl. Protestversammlung gegen die polnischen Progrome).

1920

Lilien, seine Frau und die beiden Kinder übersiedeln nach Braunschweig.

1922

Fidus heiratet Elsbet Lehmann-Hohenberg.

1923

Erste Ausstellung von Liliens Arbeiten in New York.

22. Juni, Morris Rosenfeld stirbt in New York.

1924

25. Mai, Eröffnung der Ausstellung aus Anlass des 50. Geburtstages im Logenhaus der Berliner Bnei Brith. Chaim Weizmann hält die Eröffnungsrede.

1925

17. Juli, Lilien stirbt während eines Kuraufenthaltes in Badenweiler an einem Herzanfall.

1933

März, Fidus reist in die Schweiz, hält an verschiedenen Orten Lichtbildervorträge und macht einen Abstecher ins Tessin.

  1. noch ohne Illustrationen von Fidus []
  2. Vgl. Hamburger Fremdenblatt, 82. Jahrg., 17. April 1910, Nr. 89, S. 16. Online []